1348 ist erstmals die Kapelle St. Nikolaus (Niclas) Dernbach samt einem benachbarten Hofgut in der Gemarkung Aumenau bezeugt. Diese sind im Besitz des Klosters Eucharius-Matthias in Trier bzw. dessen Pfarrei in Villmar. Im Jahre 1376 wird der Ort Zentgerichtsstätte der runkelischen Zent Aumenau,
einem Gerichts- und Steuerbezirk, zu dem Ende des 15. Jahrhunderts die Orte Aumenau, Seelbach, Fürfurt, Blessenbach, Laubuseschbach, Wolfenhausen, Münster und Weyer gehören..
Die Einwohner der Zentorte versammeln sich alljährlich zum Kirchweihtag, am Sonntag vor Maria Geburt (8. September) an der Kapelle St. Nikolaus, genannt Dernbach. Dem feierlichen Gottesdienst folgen die Kirchweihfeier und das Markttreiben. Der folgende „Schwurmontag“ ist Gerichtstag mit Vortrag des Weistums (Aufzeichnung von Rechtsgewohnheiten) durch die Gemeinde-schöffen der Zent und dem Treueschwur aller Anwesenden gegenüber ihren Herren in Runkel. Im Anschluss daran findet ein großer Jahrmarkt mit Ausschank statt. Diesem Jahrmarkt, der noch bis 1785 bezeugt ist, verdankt die Gemeinde Villmar das Prädikat „Marktflecken“.
1843 schreibt C. D. Vogel in seiner „Beschreibung des Herzogthums Nassau“, dass „die nicht unbedeutende Kirche St. Nikolaus mit durchaus gewölbten Chore und Schiffe“ in den letzten 30 Jahren gänzlich zerfallen sei. Ältere Aumenauer haben nach 1945 noch die Reste der Fundamentmauern und der Bodenfliesen dieser Kirche mit eigenen Augen gesehen. Es handelt sich zweifellos um eine der ältesten Stätten christlichen Glaubens auf dem Gebiet des ehemaligen Oberlahnkreises.
An dieser historischen Stätte haben sich am 18.06.2013 vormittags sieben Aumenauer zu einem Arbeitseinsatz getroffen. Nachdem der Wunsch etlicher Aumenauer nach Freilegung der Fundamente vom Hessischen Landesamt für Denkmalpflege keine Unterstützung fand, wurde der Vorschlag aufgenommen, zu dem 1250-jährigen Ortsjubiläum an dem historischen Standort der Kirche einen Gedenkstein mit einer informativen Schrifttafel aufzustellen, um die vorbeikommenden Wanderer auf die Bedeutung dieses Ortes aufmerksam zu machen.
Ein passender schöner Stein wurde privat gespendet, die Ev. Kirchengemeinde Aumenau, das kath. bischöfliche Ordinariat in Limburg, der Steinmetzbetrieb Belke und die Gemeinde Villmar unterstützten das Vorhaben mit Spenden bzw. Arbeitsleistungen und auch der Verein 1250-Jahrfeier sowie der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) sagten ihre Hilfe zu. Der Stein wurde bereits vor einigen Wochen gesetzt, aber es waren noch Rest- und Verschönerungsarbeiten zu erledigen und eine Ruhebank aufzustellen. Hieran beteiligten sich:
- Volker Becker (Bauausschuss), Reiner Bihrenbrodt (Hauptausschuss), Jürgen Müller (Hauptausschuss), Friedhelm Oestreich (Ausschuss Festbuch), Hans Strohhöfer (HVV), Harald Zanner und Wolfgang Zanner (beide Bauausschuss)