In Aumenau, in Niederaumenau, wird 1510 vom Aumenauer Centherren Graf Johann von Runkel eine Kapelle gebaut, bei der auch der Friedhof liegt. Die Kapelle steht in der Lahnstraße / Ecke Fahrgasse neben der 1835 erbauten Schule (heute Filiale der Kreissparkasse Weilburg und Haarstudio Auszeit).
Durch die Reformation Martin Luthers kommt es zu Veränderungen im Centgebiet. Bisher ist die Pfarrkirche in Villmar der kirchliche Mittelpunkt. Nach den Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens ( cuius regio, eius religio – wessen Land, dessen Glaube ) können die Landsherren den Glauben ihrer Untertanen bestimmen. Die Herren von Runkel bekennen sich um 1560 zum evangelischen Glauben, d. h. die Bewohner der Herrschaft Runkel müssen den evangelischen Glauben annehmen.
Die Dörfer Aumenau, Seelbach und Falkenbach bilden seit 1624 ein Kirchenspiel, dessen Mittelpunkt die Kirche in Seelbach ist. Die 1510 in Aumenau errichtete Kapelle gilt 1819 als baufällig. Sie wird 1849 geschlossen und 1854 abgerissen. An gleicher Stelle wird das Rathaus und das Gemeindebackhaus, später die Backstube der Bäckerei Stahl ( 1935/36 – 2006 ) errichtet (heute Garagen der Familie Jürgen Stahl). Das bedeutet, dass Aumenau ohne Kirche ist und die Gläubigen zu den Gottesdiensten, Taufen und Hochzeiten die Kirche in Seelbach aufsuchen müssen.
Über das Schulwesen wird berichtet, dass ab ca. 1693 eine Kirchspielschule in Seelbach besteht.Zum Unterhalt der Schule muss Seelbach 3/6, Aumenau 2/6 und Falkenbach 1/6 der Kosten aufbringen.